Samstag, 21. November 2015

Besuch zu später Stunde...

Die Weihnachtsmaus 

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar -
sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.
Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck`ren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
- bei Fränzchen oder Lieschen -
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.
 (James Krüss)

Kennt ihr auch die Weihnachtsmaus?
Die Wurzelkinder LIEBEN sie, seit sie das Gedicht von James Krüss das erste Mal gehört haben und konnten die Vorweihnachtszeit nun kaum erwarten, in der Hoffnung, dass sie dieses Jahr vielleicht auch bei uns in die Wurzelwerkstatt ziehen mag...
Und tatsächlich! Gestern Nacht hat sie sich hier heimlich einquartiert und gleich ihr Quartier bezogen - ein kleines Mauseloch im Wohnzimmer scheint ihr nun als Winter- und Weihnachtsresidenz zu dienen.
Ob sie hier wohl auch Unsinn macht? Zwei unserer frisch gebackenen Plätzchen hat sie sich ja schon geklaut - und "Huch!" am Nussteller scheint sie auch gewesen zu sein!!!
Die Kinder haben das Weihnachstmäuschen bereits fest in ihre Herzen geschlossen und so wird sie wohl auch fester Bestandteil unserer Advents- und Weihnachtsrituale werden und zum Beispiel bei unseren täglichen Adventsgeschichten begleiten...
Ob sie auch das ein oder andere Mal am Schulbrot des Wurzelbubs knabbert? Ob sie Wurzelbübchens Schuhe wirklich als Bettchen nutzen will, wie sie heute schon kess ankündigte? Oder ob sie gar zum Kuscheln nachts das Wurzelmädchen besucht?
Wir sind schon ganz gespannt!

Und hier ist unser neuer Mitbewohner - unsere Wurzelwerkstatts-Weihnachtsmaus (nach dem Strickmuster "Marisol the Knitted Mouse" von Rachel Borello Carroll)











Liebe Grüße von uns und unserer Weihnachtsmaus wünscht Euch,
Eure Frau Wurzelzwerg

Dienstag, 17. November 2015

Besinnliche Vorweihnachtszeit

Ich hatte ja bereits in einem meiner vorherigen Posts geschildert, dass es zu Weihnachten für die Wurzelkinder auch immer ein Self-made-Geschenk, ein "Seligkeitsding" gibt.
In diesem Jahr wünschten sich die Wurzelbuben eine Kuscheldecke, das Wurzelmädchen ein Puppenstübchen.
Meine Aufgabe war also das Stricken 2er Decken - gemeinsam mit dem Christkind natürlich. Es wurden diese wundervollen Regenbogendecken von Hannah R. Ich habe sie lediglich ein wenig modifiziert, damit sie auf die Kinderbetten der Wurzelbuben passen. (7er Nadeln, 110 Maschen, je 1 Knäuel pro Farbe -> Decke ~ 90 x 170 cm)
Und was soll ich sagen, ich bin FERTIG!!!

Endlich, endlich, endlich habe ich es mal geschafft, dass ich meine "TO DO-LISTE" noch VOR der Adventszeit abgearbeitet habe.
Alles was nun kommt, ist ein KANN, kein MUSS. Wie entspannt! Ich kann es immer noch nicht recht glauben.

Gut, dafür hängt Herr Wurzelzwerg etwas hinterher - er hat mit Wurzelmädchens Puppenstübchen noch gar nicht angefangen, aber wie gesagt - MEINE "to-do-Liste" ist abgearbeitet. *freu*

Ich hab mich dafür jetzt schon mal neu eingedeckt mit Backutensilien: 2 verschiedenen Backstempel-Sets (einmal Tschibo, einmal Jako-o), denn dieses Jahr möchten wir gerne für das Christkind ein paar Kekse "stempeln" statt "stechen". Das Christkind darf sie dann, wie jedes Jahr, abholen und am Heiligen Abend in unseren Baum hängen.


Auch die ein oder andere Bastelidee schwirrt mir noch im Kopf herum, sowie auch das ein oder andere Handarbeitsprojekt.
An Ideen mangelt es mir ja nie, aber diesmal hab ich auch keine akute Zeitknappheit zu beklagen.

Ich blicke also einer herrlich entspannten und wirklich besinnlichen Vorweihnachtszeit entgegen...

Und hier mal ein paar kleine Eindrücke von den Kuscheldecken, die am Heiligen Abend unter dem Baum auf die Wurzelbuben warten werden...







Kuschelig-wollig-warme und vorweihnachtlich-entspannte Grüße,
Eure Frau Wurzelzwerg


Samstag, 14. November 2015

So unwichtig...

Da kann man seinen Abend so schlicht planen: Mann schaut Fußball, Frau W. schreibt einen neuen Blogpost...ein Knall... und alles kommt anders.

Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern der Anschläge in Paris, sowie ihren Familien. Mir fehlen die Worte für die Schrecken, die sie erlebt haben müssen und die Angst, die sie verspüren werden...

Ich schließe sie in meine Gebete ein!

Neben all dem, erscheint alles andere so unwichtig und ich nehme Abstand davon, heute bunte Bilder und Geschichten aus unserer heilen Waldorf-Welt zu zeigen.

Traurige, erschrockene und entsetzte Grüße,
Eure Frau Wurzelzwerg

Mittwoch, 11. November 2015

St. Martin

Teilen macht Spaß!
Das ist hier bei uns ein richtiges Schlagwort - und wohl auch gerade in großen und auch kleinen (Groß)Familien eine nicht wegzudenkende Regel.

Während dies das ganze Jahr über mal besser, mal schlechter klappt, wird das Teilen am Martinstag von den Wurzelkinder gerne zelebriert. Schließlich ist Martin, der Soldat, der so selbstlos sein Geld mit den Armen und seinen Mantel mit dem Bettler teilt, ein echtes Vorbild.

St. Martin feiern wir in der Wurzelfamilie gleich 2x: Einmal mit Laternenumzug und Basar im Kindergarten und einmal mit Martinszug und Lagerfeuer in der Schule.
Das Highlight der Kinder ist jedes Mal das Martinsspiel - die Vorschulkinder führen es in der Kirche auf. Während die anderen Kinder und die Gemeinde singen, kann man sehen, wie der arme Bettler (in diesem Jahr das überaus stolze Wurzelbübchen) in Lumpen die vorübergehenden Menschen um eine milde Gabe anfleht. Niemand beachtet ihn, bis Martin auf seinem Pferd angeritten kommt und dem armen Mann endlich eine Hälfte seines durch einen Schwerthieb geteilten Mantels schenkt.
Diese Geschichte fasziniert die Wurzelkinder einfach: Wieso laufen alle Menschen am Bettler vorbei? Sie sehen doch, wie sehr er friert! Schau mal! Martin schneidet seinen Mantel kaputt, nur damit der Bettler nicht mehr frieren muss! Und vor allem: Martin gibt sein Schwert dem König zurück - er will nicht mehr KÄMPFEN, er will lieber HELFEN!

Da kann man als Mutter das ganze Jahr über versuchen zu erklären, dass, wenn man seine Sachen teilt, man zwar augenscheinlich erst einmal weniger für sich selbst hat, aber diese geteilte Freude, letztlich doppelte Freude bedeutet, da man sich GEMEINSAM freuen kann. Man kann immer wieder nach neuen Beispielen suchen, sich den Mund franselig reden - oder man schaut sich das Martinsspiel an und auf einmal ist den Kindern alles klar. Die Martinslegende scheint einfach einen besonderen Zugang zu den Herzen der Kinder zu haben.

Vielleicht ist es auch der Zauber der Laternen, der diesen direkten Zugang möglich macht?
Neben Michaeli ist das Martinsfest ein weiteres Lichterfest, dass uns Kraft geben soll in der nun immer dunkler werdenden Welt. Das Licht der Laternen symbolisiert das Licht in uns, welches wir in die Welt tragen wollen, um uns, wie auch andere zu stärken und Hoffnung zu schenken - ein kleines Licht in der Dunkelheit...


Und um Euch noch ein wenig den Tag zu erhellen, hier ein paar kleine Impressionen von unserem Martinsfest:








Euch allen wünsche ich ein strahlendes Licht in Euren Herzen, sowie Kraft und Hoffnung in der Dunkelheit,
Eure Frau Wurzelzwerg

P.S.: Denkt immer daran: TEILEN MACHT SPAß!!!

Donnerstag, 5. November 2015

"Es lebe die Langeweile!" oder "Ein Hoch auf den Alltag!"

So schön diese Zeit des Jahres mit all ihren Besonderheiten und Feiertagen ist, so wuselig und manchmal auch stressig ist sie.
Für Vieles bleibt wenig Zeit und selbst unser Alltag wird stark von St. Martin und Co beeinflusst. Da gilt es Laternen zu basteln, Dinge für den Schul- und den Kindergartenbasar vorzubereiten, Lieder werden geübt, das Martinsspiel geprobt und nebenher gibt es noch die Hausaufgaben der Wurzelbuben, sowie etliche Ausflüge und Nachmittagstermine für das Wurzelbüblein - schließlich ist er nun ein Vorschulkind.
All dies macht Spaß, die Wurzelkinder sind mit Eifer und Begeisterung dabei, dennoch fehlt mir in solch wuseligen Zeiten auch immer mal wieder unser "langweiliger", normaler Alltag.
Für das Handarbeiten sind die Wurzelkinder nun oft zu müde gewesen und ich muss gestehen, dass unsere Tage für größere Projekte derzeit leider viel zu voll gepackt sind.
Um so mehr genieße ich die kleinen Alltäglichkeiten, die uns geblieben sind - unser gemeinsames Kochen zum Beispiel.
Die Kinder schälen Kartoffeln, wiegen ab, würzen, schlagen Eier auf, messen ab usw...
Es ist schon fast besinnlich ruhig in der Küche in diesen Momenten. Alle konzentrieren sich auf ihre Aufgaben und selbst das Wurzelmädchen will nun Kartoffeln schälen und nicht nur mit den Schalen spielen. Es entstehen die tollsten Gespräche, teilweise richtig philosophisch (rund um Allerheiligen). Meine Aufgaben waren lediglich das Schneiden der  Zwiebeln und das Anbraten - und geschmeckt hat es am Ende auch allen. Was will man mehr!?






Ich bin immer erstaunt, dass viele Menschen glauben, man könne Kindern nur etwas bieten, nur etwas gemeinsam erleben und lernen, wenn man aufwendigste Ausflüge unternimmt, sein gewohntes Umfeld verlässt und abenteuerliche Aktivitäten plant. Natürlich ist so etwas toll - ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, wir hätten an solchen Aktivitäten keinen Spaß - aber ich halte sie für nettes Beiwerk.
Ein liebevoll gestalteter Alltag mit kleinen und größeren Aktivitäten/Aufgaben/Beschäftigungen, ein Spaziergang in der Nachbarschaft, ein Tag im eigenen Garten und natürlich möglichst viiiiiiieeeel freies Spiel und gerne auch mal Langeweile, aus der so wundervolle Spielsituationen entstehen... das sind die Dinge, die in meinen Augen wichtiger sind, die Dinge, die Erinnerungen schaffen.
Und dies besonders in so wuseligen Zeiten, wie gerade jetzt bei uns.
Da kann das Zubereiten einfacher Reibekuchen schon mal zum Ruhepol einer ganzen Wurzelfamilie werden.

Ich wünsche Euch eine stressfreie Restwoche und einen entspannten Start ins Wochenende,
Eure Frau Wurzelzwerg